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Die drei Grundhaltungen authentischer Führung

Anerkennung erfährt eine Führungskraft nicht durch ihre Position, sondern durch ihre Führungspersönlichkeit. Diese verleiht einer Führungskraft eine positive Autorität und erhöht auf diese Weise ihre Wirksamkeit. Da Führungskräfte immer durch ihr Beispiel wirken und – ob sie es (wahrhaben) wollen oder nicht – Vorbild sind, basiert ihre positive Autorität nicht zuletzt auf einer authentischen und humanistischen Führung. Diese lässt sich mit drei Grundhaltungen kultivieren.

Die Schwierigkeit authentischer Führung

Das Besondere an der Authentizität ist, dass es keine Schritt-für-Schritt-Anleitung für sie gibt, durch deren Befolgung man den Authentizitäts-Score maximieren könnte. Authentizität bedeutet, dass man an das, was man anderen predigt, auch selbst glaubt. Wer innerlich über die eigenen Mitarbeiter*innen lacht und sie nicht ernst nimmt, spielt ihnen etwas vor – und wer anderen etwas vorspielt, der tut so, als wäre er oder sie jemand anderes. Man kann aber nicht so tun, als sei man authentisch. Aus Erfahrung wissen wir: Wer das versucht, macht sich meistens lächerlich.

Der Schlüssel zu einer authentischen Führungspersönlichkeit liegt vielmehr darin, eine positive Haltung gegenüber sich selbst und anderen einzunehmen und diese Haltung in der täglichen Führungspraxis beständig zu kultivieren. Eine Führungskraft, die etwas ändern möchte, sollte bei sich selbst beginnen und sich in Selbstführung üben.

Die drei Grundhaltungen als Basis

Mit Dreyhaupt/Gustke (2020) lassen sich drei Grundhaltungen identifizieren, die die Kultivierung einer authentischen Führungspersönlichkeit unterstützen können. Erstens sollten sich Führungskräfte als Menschenfreund verstehen. Damit ist eine humanistische Grundhaltung gemeint, die auf einem respektvollen und wertschätzenden Miteinander beruht.

Zweitens sollten Führungskräfte ein Bewusstsein für Perspektivenvielfalt mitbringen. Dies bedeutet den Willen und die Fähigkeit zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise, die verschiedene Sichtweisen gelten lässt, aber dennoch Orientierung zu stiften vermag.

Drittens sollte eine Führungskraft stets um ihre eigene Fehlbarkeit wissen und die eigenen Wissens- und Erfahrungsgrenzen kennen. Dies lenkt die Aufmerksamkeit darauf, dass das Machen von Fehlern zum Menschsein dazu gehört, und Fehler nur dann schlecht sind, wenn aus ihnen nichts gelernt wird.

Die positive atmosphärische Ausstrahlung als Ziel

Eine Führungskraft, die diese drei Grundhaltungen so verinnerlicht hat, dass sie ihr Handeln unbewusst nach ihnen ausrichtet, hat gute Voraussetzungen geschaffen, jederzeit und ohne Anstrengung über eine positive atmosphärische Ausstrahlung zu verfügen und von anderen als authentische Führungskraft wahrgenommen zu werden. Selbstverständlich machen diese drei Grundhaltungen nicht mit Sicherheit eine gute Führungskraft – aber eine Führungskraft ohne diese drei Grundhaltungen ist mit Sicherheit keine gute.

Literatur

Dreyhaupt, Ralph K./Gustke, Frank: Entscheidend ist die Haltung. Führungsphilosophie statt Digital Leadership, in: Personalführung 53 (11/2020), S. 50-55