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Kunst und Wirtschaft auf Augenhöhe

Ralf Wiemann, Frank H. Wilhelmi und Kim Kluge haben am 26.04.2019 in dem Meetup Kunstwerk Mensch = Kapital mit den TeilnehmerInnen die positiven Aspekte der Zusammenkunft von Kunst und Wirtschaft beleuchtet: Beide Pole gehen miteinander auf Augenhöhe und ergreifen ihre gemeinsame Gestal­tungsverantwortung für unsere Welt.

Ralf Wiemann: Atmosphärische Führung für eine nachhaltige Gesellschaft

Ralf Wiemann, Partner der Imperative Art GmbH, hat mit einem interdisziplinären Team aus Wissenschaftlern und Wirtschaftspraktikern im vergangenen Jahr ein Unternehmen gegründet, das Führungskräfte aus der Wirtschaft und Menschen mit Interesse an gelungener Selbstführung unterstützt, eine stim­migere Verbindung ihrer rationalen und emotionalen Fähigkeiten zu erreichen. Mit Sorge sehen viele Menschen die negativen Begleiterscheinungen des grenzenlosen Wachstums und stellen die Frage nach dem Sinn. Für Führungskräfte werden soziale und emotionale Fähigkeiten immer entscheidender für die Verbindung zu ihren Beschäftigten. In den Ausbildungen der Atmospheric Art setzt das junge Unternehmen gezielt auf die Vermittlung intuitiver und emotionaler Kompetenzen durch Künstler mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die in praktischen Übungen die rationalen Denkstrukturen und Handlungs­muster aufbrechen, um mittels neuer Kreativität und veränderter Perspektive zu besseren Lösungen zu kommen. Es ist mehr denn je an der Zeit, auf einen der berühmtesten Naturwissenschaftler zu hören und seinem Plädoyer für die Gabe der Intuition zu vertrauen: „Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist sein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft geschaffen, die den Diener verehrt, aber das Geschenk vergessen hat.“ (Albert Ein­stein)

 

Frank H. Wilhelmi: Inwieweit ist ein Unternehmen ein Kunstwerk?

Frank H. Wilhelmi ist Unternehmer und Business Angel, lebt und arbeitet in Frankfurt a.M. und gründete u.a. ein Unternehmen für ethische Investments. Er arbeitet seit 30 Jahren mit ehemaligen Beuys Schülern zusammen. Ihr gemeinsames Anliegen ist es, das traditionelle Verständnis von Kunst und Wirtschaft (Mäzenatentum, Sponsoring, Werbung, PR, Imagebildung etc.) zu erweitern und zu einer wesensmäßigen Berührung und inhaltlichen Zusammenarbeit zwischen Künstlern und Unternehmen zu gelangen. Der Begriff von Kunst wird auf die Form des Unternehmens als sozialer Organismus angewandt, in dem menschliche Begabungen ihren Ausdruck finden (Soziale Skulptur). Wirtschaft verstehen sie als Ausdruck eines zukünftigen Bedarfs der Menschen, der ihre wesensgemäße Form abbildet. Aus diesem Ansatz heraus kam es vor bereits 1990 zur Initiierung des Unternehmens Wirtschaft und Kunst – erweitert. An der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze wurde im Todesstreifen entlang des Zauns und die Grenze überschreitend ein Baumkreuz und eine Allee ge­pflanzt, die jährlich erweitert wird und inzwischen über 2000 Bäume umfasst. Es geht um den Tod/Überwindung der alten Grenzen des Denkens und die Auferstehung eines neuen Bildes von den Formen unseres Zusammenlebens www.bund-thueringen.de/themen/natur-und-landschaft/gruenes-band/baumkreuz

 

Kim Kluge: Die Kreativität ist der Ursprung allen Lebens und die Quelle wirtschaftlicher Errungenschaften

Kim Kluge (ehemalige Meisterschülerin von Walter Dahn, Beuysschüler) arbeitet seit 2000 intermedial als Konzeptkünstlerin Designerin und Kunstdozentin. Sie ist Founderin der Bonnerkunstschule (Kreativpotentialkurse) und Klugemedien (Bildkonzepte für Unternehmen) und Partnerin der Imperative Art GmbH Link zur Broschüre. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Verbindung von Kunst und Wirtschaft für eine nachhaltige Gesellschaft. Die Kunst ist im Kern ein un­erlässlicher Impulsgeber für unsere Lebens- und Arbeitsprozesse. Aktuell arbeitet die Wirtschaft nach wie vor vorrangig ziel- und marktorientiert und lebt von der Rentabilität, während die Kunstschaffenden in ihrem Schaffensprozess aus Sicht der Wirtschaft losgelöst von der Gesellschaft in eigenen Sphären zu schweben scheinen. Zwei Pole. Rationalität kontra Intuition. Auf beiden Seiten großes Unverständnis. Dabei ist die Kreativität der Beginn allen Lebens und aller Wirtschaftsprozesse. Bereits zu Beginn der Menschheitsgeschichte haben Menschen ihrem Bedürfnis nach Kreativität an Höhlenwänden Ausdruck verliehen. Viele Entdeckungen, wie z.B. die Erfindung elektrischen Lichts sind Ausdruck eines kreativen Potentials, das in jedem von uns steckt. In der Wirtschaft wird Leistung und Gewinn geachtet und geschätzt, aber ausgerechnet der Grundbaustein allen Lebens, die Kreativität steht auf dem letzten Platz unserer Bedürfnispyramide. Für eine nachhaltige Welt gehört die Kreativität wieder an den Anfang allen Denkens und Handelns, damit die Wirtschaft dem Menschen dient und nicht umgekehrt.

 

Die Kunst als anerkannter Mitgestalter unserer Wirtschaft

In unserem Gesprächskreis wurde sichtbar, wie groß die Sehnsucht nach Veränderung in unserer Wirtschaft ist. Es wurde auch herausgearbeitet, dass eine gegenseitige Anklage zweier Positionen nicht zielführend ist. Wir wollen die Verbindung zwischen KünstlerInnen und UnternehmerInnen herausarbei­ten und uns dafür aktiv einbringen. Wie können starre Wirtschaftskonzepte flexibler und menschlicher gestaltet werden und KünstlerInnen einen Platz als anerkannte Mitgestalter der Wirtschaft finden. Wir suchen nach Wegen für einen fairen Austausch, von dem beide Seiten profitieren können.

 

In unserem kommenden Meetup wollen wir konkrete Ansätze erarbeiten, wie dieser Weg aussehen könnte. Sie können sich gern mit Vorschlägen und eigenen Beiträgen auf unserer Meetup Seite beteiligen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

 

Links

Meetup-Seite Kunst und Wirtschaft

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